Die heldenhafte Soldatin Viktoria Savs
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Eine gewisse Viktoria Savs
wollte unbedingt im Ersten Weltkrieg mit an die
Front in den Dolomiten. Man drückte die Augen
zu, verordnete ihr Männerkleider und befahl ihr,
niemanden etwas davon anzuvertrauen.
Viktoria Savs wurde im Jahre 1899 in Bad
Reichenhall geboren und wuchs, nachdem sich ihre
Eltern getrennt hatten, bei ihrem Vater Peter in
der Nähe des Gardasees auf. Kurze Zeit vor
Ausbruch des Ersten Weltkrieges zogen der Vater
und seine Tochter nach Meran. Im Jahre 1914
wurde der Vater zu den Kaiserjägern einberufen,
kam aber bald schon schwer verletzt in seine
Heimat zurück. Nach seiner Genesung schloss er
sich dem Landsturm an, als Freiwilliger. Seine
Tochter Viktoria, wollte sich um keinen Preis
von ihrem Vater trennen. Sie täuschte die
Musterungskommission in Meran und konnte am
10. Juni 1915 in das
Standschützenbataillon Meran I eintreten.
Fortan kämpfte sie unerkannt als „Viktor
Savs“, zunächst als Schanzarbeiter,
später dann als freiwilliger Landsturmarbeiter.
Bald schon rückte sie auf zum
Landsturminfanteriebataillon Innsbruck II, wo
auch ihr Vater als Gefreiter diente und erhielt
die Genehmigung zum Einsatz an der Front. Wacker
schlug sie sich an der Drei-Zinnen-Front
und wurde mit mehreren Tapferkeitsmedaillen
ausgezeichnet.
Eines Tages, am 27. Mai 1917
wurde sie durch einen Felsblock, der sich durch
einen Granateinschlag löste, schwer
verletzt, und in das Lazarett des
Feldlagers Sillian transportiert. Erst dort
bemerkte man zum allgemeinen Erstaunen, dass der
Soldat Viktor Savs in Wirklichkeit eine Frau
war. Dieses Geheimnis war zuvor nur den aller
wenigsten bekannt. Nun ging sie als das „Heldenmädchen
von den Drei Zinnen“ in die
Geschichtsbücher ein.
Nach ihrer Genesung arbeitete Viktoria Savs für
das Österreichische Rote Kreuz und ließ sich im
Jahre 1938 in Salzburg nieder. Dort verstarb sie
im Jahre 1979, im Alter von 80 Jahren.
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