Brauchtum, Tradition & Geschichte der Dolomiten
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Die Ferienregionen der Dolomiten haben unendlich
viel an Brauchtum und Traditionen
zu bieten. Traditionen, die über das ganze Jahr
hinweg sichtbar sind und auch heute noch ihren
Platz haben und zum lebendigen Alltag gehören.
Die einen sind stimmungsvoll und ruhig, wie zum
Beispiel das „Räuchern“ in der
Adventszeit, bei anderen wiederum wie
bei den zahlreichen Dorffesten und
Kirchtag-Michl-Feiern geht es hingegen
so richtig lustig zu, es wird gefeiert,
aufgespielt und getanzt. Viel zu erzählen wissen
auch die Geschichte der Dolomiten selbst, von
deren Entstehung bis in die Zeit der Forscher
und Entdecker sowie die zahlreichen Legenden und
Sagen, die von Generation zu Generation
weitererzählt werden.
Kommen Sie mit uns auf eine kleine Reise durch
Brauchtum, Tradition und Geschichte der
Dolomiten:
Das Räuchern
Das „Räuchern“ begann früher
bereits am 21. Dezember und endete, nach 12
Rauhnächten am Dreikönigstag. Heute findet
dieser Brauch in den meisten Familien noch
dreimal statt. Am Heiligabend, am Silvesterabend
und am Vorabend von Dreikönig. Die Familie zieht
dabei betend durch das Haus, mit Weihrauch und
Weihwasser und segnet jedes Zimmer. Ein
altes Ritual, welches das Böse vertreiben soll.
Das Neujahrsschreien
Dorfkinder ziehen am Neujahrstag von Haus zu
Haus, sagen Neujahrsgedichte
auf oder teilen kleine Glücksbringer aus und
wünschen ein gutes Neues Jahr.
Dafür bekommen sie entweder Süßigkeiten oder ein
kleines Taschengeld.
Das Sternsingen
Kinder, verkleidet als Heilige Drei
Könige, und ausgestattet mit Weihrauch
und geweihter Kreide, ziehen in den
Weihnachtsferien von Haus zu Haus und verkünden
die Weihnachtsbotschaft. An die Türpfosten der
Häuser schreiben sie die Botschaft „C + M + B“ -
Christus mansionem benedicat was bedeutet
„Christus segne dieses Haus“. Jedes Jahr ziehen
so an die 6.000 Kinder durch Südtirol und
erbitten eine Spende für einen guten Zweck,
meist für ein Hilfsprojekt in Afrika, Asien,
Lateinamerika oder Osteuropa.
Nikolaus- und Krampusumzüge
Alljährlich finden im ganzen Land
Nikolaus- und Krampusumzüge statt. Den
ältesten Krampuszumzug mit weit mehr als 200
Krampussen gibt es alljährlich in Toblach zu
bestaunen. Angsteinflößend oder nicht – einen
der zahlreichen Krampusumzüge sollten Sie
unbedingt mal gesehen haben.
Die Weihnachtskrippe
Es gibt sie in unzähligen Variationen und Stilen
– die Artenvielfalt reicht von der
Dolomitenkrippe bis hin zur
orientalischen Krippe, von der
Höhlenkrippe bis hin zur
volkstümlich-alpenländischen Krippe. Wie genau
die Darstellung der Krippe entstanden ist und
wie sie in den heimischen Stuben und Wohnzimmern
landete, weiß niemand so genau. Fest steht aber,
dass sie zur Weihnachtszeit in fast jedem Haus
zu finden ist.
Die Osterbräuche
Ostern: ein Fest, mit welchem
zahlreiche christliche Bräuche aufleben -
geweihte Zweige und bunt geschmückte Palmbesen
am Palmsonntag, Holzratschen anstatt
Glockenschlag vom Karfreitag bis zum Karsamstag,
das Osterfeuer am Karsamstag, die Weihe von
Osterspeisen, das errichten der Ostergräber ...
Aber auch weltliche Bräuche wie der Palmesel,
das Ostereierfärben am Gründonnerstag oder die
Suche nach dem Osterhasen machen das
Osterfest in den Dolomiten zu etwas
ganz Besonderem.
Die Herz-Jesu-Feuer
Am dritten Sonntag nach Pfingsten wird der
Herz-Jesu-Sonntag gefeiert und
am Abend die Herz-Jesu-Feuer entzündet. Die
Bergfeuer werden an vom Tal aus gut sichtbaren
Stellen, entzündet. Zumeist werden sie in Form
eines Herzens, eines Kreuzes oder auch der
Jesus-Initialen IHS oder INRI dargestellt. Der
Herz-Jesu-Sonntag geht zurück auf das Jahr 1796,
als Tirol von den bayrischen und französischen
Truppen unter Napoleon angegriffen wurden. Die
Tiroler vertrauten das Land dem „Heiligsten
Herzen Jesu“ an, um so mit Hilfe des göttlichen
Beistandes der Gefahr trotzen zu können.
Überraschend gewannen dann die Tiroler unter
Andreas Hofer die Schlacht und der
Herz-Jesu-Sonntag wurde zum Hohen Feiertag in
ganz Tirol.
Die Almabtriebe
Kühe, Schafe, Ziegen, Pferde und Esel – bunt
gemischt ist der traditionelle
Almabtrieb in den verschiedensten Tälern der
Dolomiten. Doch was versteckt sich
eigentlich hinter dem Begriff? Ein Almabtrieb
ist das Dankfest der Bauern, Senner und Hirten
und wird immer dann gefeiert, wenn das Vieh, das
den Sommer über auf der Alm verbracht hat,
wieder gesund in den Stall kommt. Die Tiere
werden mit Kränzen, Blumen und Glocken sehr
aufwändig geschmückt und dann gemeinsam hinunter
in das Dorf getrieben. Das Schmücken war
ursprünglich übrigens ein Zeichen des Dankes,
dass der Sommer so gut verlaufen und das Vieh im
Herbst wieder heil im Stalle war.
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