Die Ruine zeugt noch vom ehemaligen Glanz der
Spätromantik, jedoch zeigen eingestürzte Mauern
und eingefallene Dächer auch den Verfall des
Grand Hotels. Die Rede ist vom
Wildbad in Innichen, welches
im Ersten Weltkrieg teilweise
zerstört und dann dem Verfall überlassen wurde.
Das Wildbad in
Innichen wurde erstmals im Jahr
1586 erwähnt, jedoch reicht seine Geschichte
schon viel weiter zurück, in die Zeit der
Illyrer und Römer. Es wurden illyrische Münzen
und römische Amphoren gefunden, welche
wahrscheinlich aus der Zeit zwischen 70 bis 160
n. Chr. stammen.
Erreichbar von
Innichen aus in Richtung Sexten,
folgt man nach etwa 1,5 km der Abzweigung nach
rechts. Der Forststraße entlang folgen, bis man
nach einem kurzen Spaziergang das Wildbad
erreicht, welches 1586 vom ungarischen Arzt Dr.
Johann Graf Scheiber als Sanatorium erbaut
wurde. Später wurde es in ein Grand Hotel
umgebaut und erfreute sich besonders in der
Jahrhundertwende vom 19. auf das 20. Jh. großer
Beliebtheit. Hier verkehrten die höchsten
Gesellschaftsschichten der preußischen und
österreichischen Monarchie.
Neben den 5 Heilquellen besitzt das Wildbad
Innichen auch die Kapelle St. Salvator, welche
bis 1786 mit der Einsiedelei verbunden war. Im
Jahr 1594 geweiht, befand sich an ihrer Stelle
schon vorher eine kleine Kultstätte - der Altar
reicht bis ins 8. Jh. zurück. Historiker
vermuten, dass sich hier einst eine
vorchristliche Quellkulturstätte befand.
Von den 5 verschiedenen Quellen, werden 4 als
Mineralwasser abgefüllt und verkauft. Die Quelle
Lavaredo war früher als Magenwasser sehr
beliebt, während das Kaiserwasser schon immer
gerne getrunken wurde. Die Schwefelquelle war
die bekannteste der Wildbadquellen und vor allem
für Sitzbäder, Vollbäder und Umschläge
verwendet. Wegen des eher schwefeligen
Geschmackes wurde sie nicht gerne getrunken. Die
Quelle Candida wird mit dem Kaiserwasser
zusammen abgefüllt und wurde früher vor allem
von Menschen mit Nierenleiden und
Harnwegsproblemen getrunken. Die Eisenquelle
wurde erst 1820 durch den Innichner Apotheker
Joseph Stapf entdeckt und ist das höchst
mineralisierte Wasser unter den Mineralwässern
in Südtirol.
Obwohl nur mehr einige Teile des Wildbades
erhalten sind und man sie nur aus der Ferne
beobachten kann, lohnt sich ein Ausflug hierher.
Wer möchte kann auch noch weiter zur Jora-Hütte
wandern. Besonders beliebt ist das Wildbad auch
zum Rodeln im Winter oder zum
Schneeschuh- und
Winterwandern. Auch im Wellnessurlaub sollten
Sie - egal ob Sommer oder Winter - die
faszinierende Landschaft genießen, die diesen
besonderen Ort umgibt.
Wie erreicht man den Ausgangspunkt für die Wanderung zum Wildbad Innichen?
Mit dem Auto: Circa 2 km nach
dem Ortszentrum von Innichen in Richtung Sexten
beginnt bereits der Wanderweg zum Wildbad. Dort
befindet sich ein kleiner Parkplatz. Besser ist
es allerdings, Sie parken Ihr Auto entweder an
einem der großen Parkplätze in Innichen (Ost
oder West) oder an der Talstation vom Haunold
und gehen auch die 2 km Richtung Sexten zu Fuß
über den Wanderweg und können so eine schöne
Rundwanderung unternehmen.
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zum Ausgangspunkt der Wanderung:
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln können Sie
mit der Linie 446, welche Richtung Sexten fährt
(auch bereits ab Toblach) bis zur Haltestelle
beim Hotel Sole Paradiso fahren. Von dort sind
es circa 15 Minuten Fußweg bis hin zum Wanderweg
der Richtung Wildbad führt.